Das Thema der Gleichstellung und insbesondere der Frauenrechte ist in der heutigen Zeit von entscheidender Bedeutung, da weltweit ein besorgniserregender Trend zu beobachten ist: Rechtspopulistische und rückschrittliche Regierungen gewinnen an Macht und beginnen systematisch, hart erkämpfte Freiheiten und Rechte, insbesondere die von Frauen, einzuschränken. Diese Entwicklung stellt eine direkte Bedrohung für die Demokratie, die Freiheit und die Grundrechte aller Bürger:innen dar.
In Ländern, in denen solche Regierungen an die Macht gekommen sind, sehen wir eine Zunahme von Gesetzen und Maßnahmen, die darauf abzielen, Frauen zu marginalisieren, ihre Selbstbestimmung zu beschneiden und ihre Teilhabe an der Gesellschaft und Politik zu limitieren. Diese Aktionen sind nicht nur ein Angriff auf Frauen, sondern auf die Grundpfeiler jeder freien und gerechten Gesellschaft. Sie verdeutlichen die Notwendigkeit, wachsam zu bleiben und proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, die die Rechte und Freiheiten aller schützen.
Österreich steht an einem Scheideweg. Wir haben die Möglichkeit, aus den Fehlern anderer zu lernen und einen fortschrittlichen Weg einzuschlagen, der Gleichberechtigung und Menschenrechte in den Mittelpunkt stellt. Die jüngsten Entwicklungen und Äußerungen von Frauenministerin Susanne Raab zeigen jedoch, dass auch wir vor Herausforderungen stehen, die unser Engagement und unsere Wachsamkeit erfordern. Wir dürfen keine Rückschritte in Bezug auf Frauenrechte und Gleichstellung zulassen.
Ein Blick auf Frankreich zeigt uns einen Weg, den wir in Erwägung ziehen sollten: die Aufnahme von Frauenrechten, wie dem Recht auf Abtreibung, in die Verfassung. Eine solche Verankerung würde einen robusten rechtlichen Rahmen bieten, der Frauenrechte schützt und sicherstellt, dass zukünftige Regierungen diese Rechte nicht ohne weiteres aushöhlen können. Es wäre ein starkes Signal an die Welt und an die eigenen Bürger:innen, dass Österreich sich dem Schutz und der Förderung der Rechte aller Menschen verschrieben hat, ungeachtet ihres Geschlechts.
In einer Zeit, in denen gefährliche politische Tendenzen in vielen Teilen der Welt wieder erstarken, ist es umso wichtiger, klare und unmissverständliche Zeichen zu setzen. Die Aufnahme von einem Abtreibungsrecht die österreichische Verfassung würde ein solches Zeichen darstellen. Es würde zeigen, dass wir als Gesellschaft nicht bereit sind, Errungenschaften im Bereich der Gleichstellung und Menschenrechte aufzugeben oder zu kompromittieren.
Dies ist nicht nur eine Frage der Politik, sondern eine Frage der Menschlichkeit und der grundlegenden Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten. Wir müssen zusammenstehen und für eine Zukunft kämpfen, in der alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, gleiche Rechte und Möglichkeiten haben. Österreich darf in der weltweiten Bewegung für Gleichstellung nicht zurückbleiben. Wir müssen jetzt handeln, um zu gewährleisten, dass die Rechte und Freiheiten aller Bürger:innen geschützt und gefördert werden.