Region: Wien
Bauen

Stoppt das Hochhausprojekt am Wiener Heumarkt

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Michael Ludwig, Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, Bundesminister Gernot Blümel, Bundespräsident Alexander van der Bellen
10.079 Unterstützende 7.669 in Wien

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

10.079 Unterstützende 7.669 in Wien

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2017
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Mit völligem Unverständnis beobachten wir die stadtpolitische Entwicklungen rund um das Investorenprojekt am ehemaligen Heumarkt zwischen Stadtpark und Konzerthaus. Aus den Medien und Fachunterlagen ist zu entnehmen, dass ein Investor wesentlich mehr Bauvolumen beansprucht, als die gültigen Bestimmungen ihm dies erlauben. Deshalb scheint ein Deal von Nöten. Medial wird argumentiert, dass durch eine extreme Nachverdichtung des Grundstücks eine Win-Win-Situation für die Bewohnerinnen von Wien, wie für den Investor entsteht. Es geht aber unübersehbar um eine realpolitische Gewinnmaximierungsstrategie im Abgleich mit dem Genehmigungsregime der Stadtverwaltung. Geschaffen soll dabei extrem teurer Wohnraum als Anlageinvest mit in Aussicht gestellter sicherer Rendite für die Kapitalgeber werden. Der Wohngebrauch solcher Immobilien ist dabei gering, was fachlich belegt ist. Aus Sicht des internationalen Investmentmarkts ist das Projekt im Realisierungsfall eine lukrative Projektentwicklung, wie viele andere auch.
Für Wien jedoch stellt dies einen Präzedenzfall, einen ersten Versuch in diesem Ausmaß und in dieser sensiblen Zone dar. In Städten wie Brüssel, London, Hamburg, Frankfurt, Warschau ist dies keine Besonderheit mehr. Es stellt sich aktuell die Frage, ob die stadtpolitisch behaupteten Mitbestimmungspotentiale von Bevölkerung und Fachwelt bei einem überzogenen Investorenprojekt dieser Art nicht eher als zielgerichtete Kampagne für eine lukrative Geldanlage verstanden werden müssen. Auffallend ist jedenfalls, dass eine nicht unbedeutende Zahl von Bürgerinnen und deren lokale politischen Vertreterinnen sich in der Öffentlichkeit zunehmend ablehnend zu den Vorgängen rund um das Areal des Eislaufvereins und des Interconts äußern. In meinem Familien- und Freundeskreis sehen wir das ebenso.

Das Weltkulturerbe darf nicht für einen an Häßlichkeit kaum zu überbietbaren Turm aufs Spiel gesetzt werden, durch den vor allem eines der schönsten Stadtpanoramen der Welt - der Blick vom
Belvedere auf das Stadtzentrum Wiens - ein "hot spot" jeder Stadtrundfahrt - verloren ginge.

Ich wohne nicht einmal hundert meter entfernt...
das ganze unterfangen hatte ja seit anbeginn einen sehr strengen geruch... und das alles nur um einen privaten investor glücklich zu machen... wobei das unerträglichste die vorgeschobenen benefits für die allgemeinheit sind... selten so was verlogenes gehört...

Ich bin erschüttert und erzürnt, dass Wiens Stadtregierung bauliche Kulturgüter Wiens neoliberal agierenden Investoren überlässt nach dem Pinzip "Sie wünschen, wir widmen." und damit das schöne historisch gewachsene Stadtbild nachhaltig zerstört.

Mir ist der Erhalt des Stadtbildes,sowie der Baukultur, deren Qualität und der sanfte Umgang mit dem Bestand wichtig. Es darf kein Ausverkauf der Stadt - unseres Allgemeingutes - erfolgen, nur zu Gunsten von einigen wenigen - vor allem Investoren! Es geht nicht an, dass infolge für einige wenige exklusiver Wohnraum oder Hotelfläche geschaffen wird, diese ohnehin wahrscheinlich an ausländische Interessenten verkauft wird und die "der und die Wienerin" genau nichts davon haben. Hier wird nicht im Sinne der Einwohner, insbesondere der Anrainer gehandelt, sondern nur im Sinne der Geschäftemacher.

Um die Abzockmentalität und Frechheit der Grünen + Roten zu konterkarieren, die Wien dabei ruinieren. Besonders empört hat mich zuletzt das Interview von Herrn Chorherr in der Presse: Frechste Chuzpe. unverschämt offene Verhöhnung jener Wiener, die an die Zukunft, auch des Fremdenverkehrs in Wien denken.

Die Neubauten am Heumarkt wären der erste Schritt zur Verbauung des Glacis. Es ist eine Schande, dass auch die Wiener Grünen nichts gegen dieses Projekt haben, das auch den Stadtpark entwertet und unabsehbare Folgen nach sich ziehen kann. Die Beruhigungspillen in Form von Raum für das Konzerthaus und Turnsaal für das Akad. Gymn. sind ärgerliche und zugleich lächerliche Versuche, die Anrainer zu "kaufen".

Der Erhalt und die Gestaltung einer lebensfreundlichen Umgebung ( natur- oder menschengemacht), ist ein intuitives Ziel von jedem, leider haben das viele intellektuell vor allem auch Entscheidungsträger noch nicht verstanden. Der "Umgebungsschutz" wird in Österreich im Vergleich zu anderen Ländern (GB, Bayern ...) viel zu wenig beachtet, scheinbar weil wirtschaftliche Interessen (einzelner) oft dominieren. Es gibt aber auch positive Beispiele ( Ablehnung der Schigebiets-Erweiterung Wurzeralm OÖ). Mir ist der sorgsame Umgang mit jedem Stückchen Österreich wichtig, leider beschränkt er sich oft nur auf kleine Stadtkerne und Naturschutzgebiete. Der Visuelle Raum außerhalb von Privaträumen ist ein öffentliches Gut und muss wie zB die Luftqualität geschützt werden .

Zwei Personen entscheiden, wie sich unser Stadtgefüge verändern könnte? Die Kompetentesten in dieser Frage müssen unbedingt mitwirken. Was zwei Weltkriege nicht zerstört haben, wird mehr und mehr durch Geldgeber zerstört, die sich diesem Kulturerbe offensichtlich nicht verpflichtet fühlen.

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